WILHELM TAPPENBECK - Tappenbeck

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

genealogie > Archiv
 


Nähere Nachrichten
über die
Geschichte der Familien
Tappenbeck

*

Meynen
Töpken
Bosse

Oldenburgische Gesellschaft
für
Familienkunde


* A B S C H R I F T *


  
Im Juni 1924 habe ich von Uccle-Bruxelles aus, meinem damaligen Wohnort, eine kleine Werbeschrift herausgegeben, von mir genannt « Vorbereitung für eine Geschichte der
Familien Tappenbeck-Bosse-Meynen-Töpken» und diese damals allen erreichbaren Mitgliedern obiger Familien zugesandt.
   Ich nehme an, daß der Inhalt den meisten Familien bekannt ist. Trotzdem wird es gut sein das Heftchen noch einmal hervorzusuchen und durchzulesen.

*

   Seit 1924 sind fast 10 Jahre vergangen. Was ist von dem 1924er Programm erfüllt? - Was muß noch getan werden? Mit freundlicher Hilfe von allen Seiten, der ich zu großem Dank verpflichtet bin, ist viel geschafft, geschrieben und gesammelt in diesen Jahren. Dadurch sind die Schleier, die über den Familienbeziehungen lagen, immer mehr gelichtet worden, sowohl die Schleier der Gegenwart, als die der Vergangenheit.

*

  Archiv. In Noordwijk ist ein Familienarchiv Tappenbeck-Bosse-Meynen-Töpken entstanden mit eigenem Archivzimmer, auch Ahnenzimmer genannt, und den dazu nötigen Archivschränken. Im großen geschnitzten ammerländischen Ahnenschrank, 1924 in Zwischenahn gebaut, finden die Familien der betreffenden Zweige und auch einzelne prominente Personen ihre Abteilungen, die eigenhändige Schriftstücke, Bilder, Familienzettel, Fragebogen und sonstiges Wissens enthalten, wodurch ein möglichst genaues Bild der Familien und der einzelnen Personen gewonnen wird. Will man eine Auskunft, will man Stamm- oder Ahnentafeln zusammenstellen, will man gewisse Daten kontrollieren, so ist alles Gewünschte sofort zur Stelle. Dies gilt nicht nur für die letzten Generationen, sondern auch für die ältesten bekannten Ahnen und deren Familien. Darum unterstützt das Archiv und mehret es ! Wer weiß, welche von euern Nachkommen noch
einmal sehr erwünschten Nutzen davon haben werden !

*

  S t a m m e s g e s c h i c h t e n.  In 1924 ist mit den geplanten Familiengeschichten angefangen. Es konnten vorläufig nur Entwürfe werden. Es war noch ein Tasten im Halbdunkel, auch mußte die meist praktische Form noch gesucht und gefunden werden. Die Geschichte Tappenbeck wurde angefangen am 19. Mai 1924, die Geschichte Bosse am 6. Juli 1924, die Geschichte Meynen am 12. Dezember 1924 und die Geschichte Töpken am 29. November 1925. Diese Entwürfe sind in beschränktem Maße von Hand zu Hand gegangen und in den meisten Fällen wohl auch mit Interesse gelesen. Es muß aber betont werden, daß damals ein noch mangelhaftes und unvollständiges Material zu vielen Irrtümern führen mußte, zu voreiligen Schlüssen und falschen Vermutungen.  Trotzdem ist von mir seit 1925 keine Neubearbeitung vorgenommen. Erstens fehlte die dazu nötige längere Ruhe und dann hielt ich es für die wichtigste Aufgabe zuerst soviel wie möglich neues Material herbeizuschaffen. Heute aber habe ich die Überzeugung gewonnen, daß es Zeit wird alles Erforschte zusammen zu fassen und mit der größten Genauigkeit in einer angenehmen Form festzulegen. Es ist meine Absicht mit der Stammesgeschichte der Familie Bosse anzufangen, weil ich von dieser Familie das vollständigste Material besitze, dank eifriger Mitarbeit der Sprossen vom Bossestamm und der erfolgreichen Forschung im Archiv zu Goslar. Ich habe eine Beschreibung zu geben, die bei dem ältesten mir zur Zeit bekannten Bosse, dem Herrschaftsgärtner Andreas Christof Bosse anfängt und sich durch Jahrhunderte und Generationen hinzieht bis zu den jüngsten Bossesprößlingen, die soeben angekommen sind, einerlei ob sie den Namen Bosse tragen oder nicht, wenn nur nach das Blut des alten Andreas Christof Bosse in ihren Adern fließt. Um diese Arbeit ordentlich und soviel wie möglich vollständig ausführen zu können, werde ich in nächster Zeit bei Manchem anklopfen müssen, um einige fehlende Daten zu erfragen oder sonstige Erkundigungen einzuziehen. Ich bitte schon jetzt um freundliche Mitwirkung. Ist die Arbeit fertig und von einer Anzahl bossekundiger Familien durchgesehen, dann soll sie auch gedruckt werden. Nur so, meine ich, kann für eine genügende Verbreitung gesorgt werden und für eine sichere Erhaltung des einmal Erforschten.

*

   Nach der Geschichte Bosse soll die Stammesgeschichte der Familie Tappenbeck in Angriff genommen werden. Die Erfahrungen, die mit der Darstellung der Geschichte Bosse
gewonnen wurden, werden nützlich angewendet werden können bei der Familie Tappenbeck. Zuletzt folgen dann die Stammes- Meynen und Töpken.

*

  A h n e n g e s c h i c h t e n. Diese verlangen eine ganz andere Darstellung. Es sind vier Ahnengeschichten vorgesehen, denn jede unserer vier Familien verlangt auch ihre besondere Ahnengeschichte. Über deren Darstellung kann ich mir noch kein richtiges Bild machen. Auch ist mir kein Beispiel von einer Ahnengeschichte bekannt, wie ich sie mir dunkel vorstelle. Meine Ahnengeschichten sollen alles bringen, was von den Ahnen und ihren Familien bekannt ist und doch müssen sie immer übersichtlich, niemals verwirrend sein. Das ist keine leichte Aufgabe, denn man bewegt sich gegen den Zeitenstrom, nach rückwärts, von der Gegenwart in die Vergangenheit hinein und dazu verdoppeln sich die
Ahnen mit jeder Generation, bis man endlich einer kaum noch zählbaren bunten Menge gegenübersteht, deren Persönlichkeiten nacheinander in Sippenverbänden, Volksstämmen
und Rassenvereinigungen verschwinden.

*

  F a m i l i e n b r i e f e. Sehr wichtige Bausteine zu einer Familiengeschichte bilden die Familienbriefe. Überall werden noch alte zerknitterte Briefschaften als Vermächtnis von Eltern und Großeltern treu bewahrt, aber niemand liest sie, da ihr Gekritzel meistens schwer zu lesen ist. Aber wenn sie mit der Schreibmaschine sorgsam abgeschrieben und in einem
oder mehreren Bänden gesammelt sind, dann ist es ein Vergnügen darin zu blättern. Die Hauptsache aber ist, daß der Forscher vieles erfährt, was längst vergessen war und daß er durch die Daten und sonstigen Angaben in den Briefen genaue Zeitpunkte erhält. Es ist erstaunlich, wie schnell und wie leicht der Zeitsinn verwischt und verwechselt, wann etwas
geschehen ist. In den Zeitangaben ist dem Gedächtnis am wenigsten zu trauen. Hat man aber eine Reihe von richtigen Daten, dann wirken diese wie Scheinwerfer. Längst Vergessenes taucht aus dem Nebel der Erinnerung auf und nun nicht wirr durcheinander, sondern in der richtigen Folge.

*

  Auf meine Anregung hin, hatte Vetter Geheimrat Karl Tappenbeck zuerst die Freundlichkeit mir Briefe seines Vaters Friedrich Tappenbeck, von der Studienzeit bis in sein hohes Alter, zum Abschreiben für das Archiv zu überlassen, eine Arbeit, die durch Kusine Grete Töpken in Bonn ausgeführt wurde. Es entstand ein stattlicher Quartband mit einigen Briefen des Großvaters als Einleitung und einigen Jugendbriefen der Kinder als Epilog. Die Abschrift wurde zugleich in drei Exemplaren hergestellt. Ein Exemplar erhielt Vetter Karl als Darleiher der Briefe, ein anderes kam ins Archiv und das dritte hütet Kusine Grete in Bonn. Vetter Karl Tappenbeck hat nach Erhalt der abgeschriebenen Briefe erklärt,
daß ihm und seinen Geschwistern damit eine große Freude bereitet sei, da ihr Vater Ihnen nun geistig wieder ganz nahe gebracht worden wäre. Für mich war eine neue, wertvolle
Quelle für wahrheitsgetreue Geschichtsschreibung geschaffen.

*

  Der Erfolg hat mich ermutigt auf dem eingeschlagenen Wege fortzufahren. Kusine Grete Töpken hat mit lobenswertem Eifer alles kopiert, was an alten Briefen und Schriftstücken ihr zugeschickt wurde. Wir haben schon eine stattliche Reihe von Bänden mit Briefen meiner Tante Rosalie Töpken. Eine wichtige Geschichtsquelle. Wichtig sind auch 4 Bände Bosse aus dem Archiv von Vetter August Busse, denen sich bald ein fünfter und sechster anreihen werden.

*

  Ferner sind da Briefe der Familie Prof. Wilhelm Tappenbeck-Bremen  in 2 Bänden. Andere Briefsammlungen sind in Vorbereitung z. B. Familie Heinrich Tappenbeck - Amsterdam, seine Geschwister und Eltern in 3 bis 4 Bänden. Diese Briefabschriften sollen keine allgemein zugängliche Lektüre sein, sie ruhen im Archiv zu Studienzwecken. Nun komme ich mit einer Bitte: Man suche einmal, ob man nicht noch im Besitz von alten Privatbriefen und anderen Schriftstücken ist, die für unsere vier Familiengeschichten von Wert sein könnten. Wer sucht, der wird gewiß noch etwas finden. Man sende alles eingeschrieben und als Geschäftspapiere oder in einem Postpaket an Frau Grete Töpken, Bonn a. Rhein, Koblenzer Strasse 89a, die das Geeignete kopieren wird und dann das Dargeliehene sofort in bester Ordnung zurücksendet.

*

  Da ich für mein Archiv gern von jeder Persönlichkeit wenigstens ein selbstgeschriebenes Stück besitzen möchte, so bitte ich diejenigen Stücke zu bezeichnen, die ich eventuell für das Archiv zurückbehalten darf. Man sende lieber zuviel als zu wenig, denn manchmal ist ein einziges Datum oder eine kleine nebensächliche Bemerkung von großer Bedeutung.

*

  L e b e n s b e s c h r e i b u n g e n. Auch diese sind sehr wertvoll für jede Familiengeschichte. Es liegen im Archiv einige ältere Lebensbeschreibungen von großem Wert u. a. die von Onkel Gottlieb Bosse und Tante Rosalie Töpken. Durch mich angeregt haben Karl Tappenbeck, Anna Tappenbeck und August Busse je einen Band geliefert. Andere Lebensbeschreibungen sind an verschiedenen Stellen in Arbeit. Kurz gefaßte Lebensläufe habe ich in großer Anzahl erhalten, sie liegen im Archiv im Fach, wo sie hingehören. Ich möchte aber doch die Beschreibung des eigenen Lebens, verbunden mit einer Beschreibung der Familie sehr empfehlen. Sollten hier oder da schon Lebensbeschreibungen, oder so etwas ähnliches, existieren, so bitte ich um Einsendung davon an Frau Grete Töpken, Bonn a. Rhein, damit sie eine Kopie davon machen kann.

*

  A u s z ü g e  a u s  Z e i t u n g e n können auch sehr wertvoll sein. Ich selbst sehe seit einigen Jahren die Oldenbur Anzeigen durch, ich bin von 1746 bis zum 16. Februar 1860 gekommen und habe 3 Bände Auszüge gesammelt, die prächtiges Material liefern für die Familiengeschichte und für die allgemeine Kulturgeschichte Oldenburgs, die teilweise ja
den Hintergrund der Familiengeschichten bildet. In Oldenburg sind noch mehr Zeitschriften durchzusehen. Auch in Magdeburg, Braunschweig, Goslar können die ältesten Zeitungen
noch wichtige Aufklärungen geben. Ich habe das Vorhergehende so ausführlich niedergeschrieben um recht deutlich zu machen, daß es für jeden Angehörigen der Familien Tappenbeck-Bosse-Meynen-Töpken von Wichtigkeit ist meine Bestrebungen und die fortwährende Bereicherung des Archives in Noordwijk zu unterstützen.

*           

  Ich habe, wie gesagt, meine Geschäfte in Noordwijk abgeschüttelt, es bleibt mir nun genug freie Zeit, die ich der Familiengeschichte widmen kann. Ich möchte nun Früchte pflücken von dem Baume, den ich vor 10 Jahren gepflanzt habe. Ich halte meine Arbeit für eine nützliche, und je mehr sich das Feld meiner Tätigkeit ausdehnt, je mehr verstärkt sich meine Überzeugung. Manche besitzen gar keinen Familiensinn oder sind nur oberflächlich interessiert, aber es gibt einzelne, die vom tiefen Sinn der Familienforschung ergriffen sind. Diese werden mir dankbar sein, auch noch Enkel später Zeiten.

*

Familienforschung liegt im Geist der Zeit. Die Frage nach der Herkunft des Menschen bewegt überall den Sinn. Können wir uns doch erst selbst verstehen, wenn wir wissen, wer unsere Ahnen waren, die uns gaben, was wir sind, Wer sich mit seinen Ahnen beschäftigt, der wird bald vertraut mit ihnen, er sieht sie deutlich vor sich. Es ist ihm als ob er sie selbst gekannt, mit ihnen gesprochen habe, auch wenn sie wirklich schon vor Jahrhunderten gelebt haben. Eltern bauen heutzutage für ihre Kinder Stammbäume. Die reifere männliche Jugend stellt schon selbsttätig Stammtafeln zusammen. Selstsam ! - daß Mädchen diese sonderbaren Gelüste haben, ist mir noch nicht begegnet.

*

  Das Archiv in Noordwijk ist nun da für alle wißbegierigen Tappenbeck Bosse Meynen-Töpken-Sprößlinge, die an dieser Quelle ihren Familiendurst stillen können, sobald er in ihnen aufsteigt. Es soll jede gewünschte Auskunft gegeben werden, soweit der Bestand des Archivs dies möglich macht.

*

         Als Gegendienst möchten wir nun gern, daß alle Familienangehörigen, soweit es ihnen möglich ist, unsere treuen Miarbeiter sind.

*

Dafür ist das Folgende nötig:

1.  Schnellstens Nachricht geben über alle Familienereignisse, Geburten, Heiraten, Todesfälle an das Archiv, möglichst mit Einsendung der Rundschreiben und der Anzeigen in den Zeitungen.

2.  Nachricht geben über sonstige bedeutende Ereignisse in der Familie oder im Leben einzelner Familienmitglieder, möglichst mit Beifügung von Dokumenten. Nachricht wenn die Anschrift wechselt, ist auch erwünscht.

3.  Von Zeit zu Zeit einsenden von gelungenen Lichtbildern von einzelnen Personen, sowie von Gruppen. Auch für ältere Bilder ist das Archiv noch immer empfänglich. Man hat mir schon sehr viel Bilder in liebenswürdigster Weise eingeschickt, aber doch besitze ich von manchen Familien und Personen noch  k e i n   e i n z i g e s  Bild. Jeder leere bilderlose Umschlag im Archiv ist ein stiller, nicht zu unterdrückender Vorwurf. Wer mir deshalb noch keine Bilder oder nur sehr wenige eingesandt hat, der wird freundlich gebeten die Lücke ausfüllen zu wollen. Bilder dürfen im Archiv in keinem Umschlag fehlen. Dankbar bin ich für Bilder aus verschiedenen Lebensaltern.

4.  Genaues Ausfüllen und Zurücksenden der von mir zugeschickten Familienzettel und Fragebogen.

5.  Das Sammeln von alten und neuen Privatbriefen und sonstigen Schriftstücken und einsenden an Frau Grete Köpken, Bonn a. Rhein, Koblenzerstr. 89a, die alles nach enommener Abschrift sofort zurückschickt. Indiskretion darf man nicht befürchten.

6.  Wer literarisch tätig ist, wird ersucht  e i n  Exemplar des Buches, Heftes oder Blattes dem Familienarchiv zur Verfügung zu stellen.

7.  Wer etwas liest oder sonst erfährt, was für das Familienarchiv von Wichtigkeit sein kann, der wird gebeten dem Archiv davon Mitteilung zu machen.

8.  Wer alte Familienbriefe, Schriftstücke, Dokumente, Erinnerungsstücke und dergl. besitzt, von denen er fürchtet, daß sie nach seinem Tode doch nur zerstreut oder vernichtet werden, der tut gut diese beizeiten im Familienarchiv zu Noordwijk zu deponieren oder zu bestimmen, daß solches geschehe.


*
WILHELM TAPPENBECK
Familien-Archiv in Noordwyk (Holland)


Briefe und sonstige Sendungen erbitte ich an:
Wilhelm Tappenbeck, Luxemburg, Petrußring 67
oder
Wilhelm Tappenbeck, Huize Hoogduin, Noordwijk aan Zee (Holland)

Briefe und sonstige Sendungen, die abgeschrieben werden sollen erbitte ich an:
Frau Grete Töpken, Bonn a. Rh., Koblenzerstr. 89a



 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü